Tachles (Swiss): Yeshiva University Reopens Student Clubs (Swiss German)
October 6, 2022

by Andreas Mink in Tachles

Auf Empfehlung eines New Yorker Richters will die Yeshiva University nach den jüdischen Feiertagen in zwei Wochen wieder den Betrieb von Studenten-Clubs zulassen. Dies allerdings nur vorübergehend und bis zu einer endgültigen, gerichtlichen Klärung des Disputs um den Status der von LGBTQ-Studierenden gegründeten «YU Pride Alliance». Die Stilllegung der Clubs wird jedoch laut der JTA aus technischen Gründen – etwa im Zusammenhang mit der Re-Aktiverung von Web-Seiten – nicht schlagartig zu einer Rückkehr der Clubs zu Normalbetrieb führen (Link).

Daneben vermeldet die Studenten-Zeitung «YU Commentator», dass die orthodoxe «Coalition for Jewish Values» die Uni-Leitung brieflich aufgefordert hat, die «YU Pride Alliance» keinesfalls als offizielle Studentenorganisation zuzulassen: «das Feiern verbotener Sexualität ist absolut inakzeptabel und nicht mit der Thora-Tradition vereinbar (Link).

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Hintergrund ist eine langjährige Auseinandersetzung um die Gründung eines Clubs von und für LGBTQ-Studierende an der YU. Die Schulleitung hatte Mitte August einen Eil-Antrag am Supreme Court eingereicht, um die Ausführung einer Entscheidung des Obersten Gerichtes des Landkreises New York zu blockieren. Die Kammer hatte im Juni für die 2009 gegründete «YU Pride Alliance» entschieden. Grundlage des Entscheid war ein «Menschenrechts-Gesetz» von New York City, das die YU mit dem Verbot eines LGBTQ-Clubs verletze. Das Urteil erlegt der YU auf, der Pride Alliance «volle und gleichberechtigte Einrichtungen, Vorteile, Räumlichkeiten und Privilegien zu gewähren, wie sie allen Studenten-Gruppen zuteil» werde (Link)

Das Verfassungsgericht hat der YU eine Niederlage erteilt und zu der offiziellen Zulassung der «YU Pride Alliance» verurteilt, den Fall aber auch zurück an Gerichte in New York verwiesen. Erst nach der Ausschöpfung sämtlicher Instanzen dort könnten beide Seiten erneut das Verfassungsgericht anrufen.

Die YU reagierte radikal und hat die Aktivitäten sämtlicher Studenten-Clubs an der Uni mit sofortiger Wirkung eingefroren. Amerikanische Universitäten unterstützen gemeinhin die Gründung und Betreibung von Studenten-Organisationen zur Pflege bestimmter Interessen (etwa für Swing Dance oder bestimmte Identitäten) mit finanziellen Hilfen oder die Bereitstellung von Räumen. Damit sollen Studierende Anschluss finden und Gemeinschaftssinn erwerben

Originally published in Tachles

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